Musks brennende Manege

Es ist nicht wirklich lange her, dass Elon Musk auch in Deutschland von nicht wenigen Politikern und Medien aufgrund seiner angeblich ökologischen Lithium-Akku-Teslas gefeiert wurde, sollen sie doch einen Individualverkehr mit gutem Gewissen ohne Verzicht und mit viel PS ermöglichen. Trotz aller Bedenken wurde er politisch hofiert, damit er, koste es was es wolle, in Grünheide / Brandenburg – eine der regenärmsten Regionen Deutschlands – das inzwischen durch erste Störfälle berühmt-berüchtigte Tesla-Werk errichtete. Übrigens in einem Wasserschutzgebiet. Schließlich winkte er mit Arbeitsplätzen für die Region. Elon Musk: vor kurzem noch von vielen fast wie ein Gott verehrt. Und nun, nach dem Kauf von Twitter, endlich auch bei seinen einstigen deutschen Anhängern die große Ernüchterung, was es bedeutet, einem Mann zu soviel wirtschaftliche Macht zu verhelfen, bei dem sich Genialität (insbesondere im Bereich öffentliche Manipulation) und Wahnsinn in einer Person vereinen. Wie einige seiner Teslas brennt nun auch Twitter nach Musks Übernahme lichterloh, wie es Patrick Beuth in seinem bissigen Kommentar vom 11.11.2022 auf www.spiegel.de auf den Punkt bringt (Auszüge):

> Es gibt praktisch keine positiven Signale mehr, die noch irgendwie durchdringen. Nicht für Unternehmen, die Twitter durch Werbung am Leben halten könnten, nicht für Twitters verbliebene Angestellte, nicht für Menschen und Minderheiten, die Twitter für ihre politischen und gesellschaftlichen Anliegen brauchen. Das ist keine Negativspirale mehr, das ist ein Säurebad. Eine Kernschmelze. (…)
Die Plattform, das sind letztlich die Nutzenden. Sie werden Musk noch ein letztes Mal zeigen, dass eine Einzelperson niemals ein soziales Netzwerk kontrollieren kann – und dann, wenn alles abgerissen ist, was Twitter einst so interessant gemacht hat, werden sie gehen. Der Letzte macht das Licht aus, dann kann der Vogel schlafen. <<

Den vollständigen Kommentar können Sie hier lesen:
https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/twitter-abrissparty-mit-elon-musk-warum-sie-genau-jetzt-dem-netzwerk-beitreten-sollten-a-3551ecbc-03cf-4e3e-9f8e-ffa8617c7bb0

Mein Twitter-Account ist bereits deaktiviert. Denn es gibt Alternativen – wie z. B. das dezentrale Open-Source-Netzwerk Mastodon:
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/11/mastodon-netzwerk-alternative-twitter-erklaert-toot-berlin.html